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Gemeinsame Pressemitteilung mit der Bremischen Hafenvertretung e.V.


"Drohne, Paketroboter und elektromobile Lastenräder ‐ Können die neuen Technologien die Innenstädte vor dem Kollaps bewahren?" Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt des gestrigen gemeinsamen Hafenclubs, zu dem die Bremische Hafenvertretung und der Verein "Bremen Kommt" eingeladen hatten. Abgerundet wurde die Veranstaltung, an der mehr als 60 Gäste aus Logistik, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik teilnahmen, durch die Vorstellung eines innovativen elektro‐mobilen Citylogistik‐ Konzeptes für die Bremer Innenstadt.

Innenstädte vor dem Verkehrskollaps

Bereits jetzt prägen Lieferfahrzeuge das Bild zahlreicher Innenstädte. Ein Grund hierfür ist vor allem in der Zunahme des Onlinehandels zu sehen. Experten gehen davon aus, dass 2020 bereits jeder fünfte Kauf über das Internet erfolgen wird. Die Folgen liegen auf der Hand: Eine weitere Zunahme des Lieferverkehrs und noch mehr Staus in der Innenstadt. "Und wenn in den nächsten Jahren dank des Engagements von Kurt Zech rund eine Mrd. Euro in die Bremer Innenstadt investiert werden und weitere Einzelhändler ihre Läden eröffnen, werden neue verkehrliche Forderungen entstehen", versicherte Klaus Platz , Gesch.ftsführer der Bremischen Hafenvertretung in seiner gemeinsamen Begrüßung mit Hans‐August Kruse, Vorstandsvorsitzender des "Bremen Kommt e.V."

Innovative Lösungen für die letzte Meile sind gefragt

Wie Prof. Julia Bendul von der RWTH Aachen und der Jacobs University Bremen den Teilnehmern in ihrem Impulsreferat aufzeigte, gibt es bereits verschiedene Lösungs‐Ansätze zur Stauvermeidung. So u.a. das Konzept der "grünen Welle", das auch in Bremen angewendet wird. Vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungs‐ und Beschäftigungszahlen sowie zahlreicher Bauprojekte und hoher Emissionswerte sind jedoch darüberhinausgehende Ansätze in der Hansestadt gefragt.

Das wurde auch in der Podiumsdiskussion mit verschiedenen Experten deutlich. So bestätigte Kai Hasenpusch von Hellmann Worldwide Logistics Road & Rail: "Der Trend zu kleinteiligen Sendungen, verbunden mit einer zunehmenden Verkehrsdichte wird anhalten". Insbesondere das "Internet der Dinge" wird aus Sicht von Staatsrat Ronny Meyer vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr zu einer Anheizung des Verkehrs führen. Ebenso wie Meyer befürwortet auch Dr. Gerald Rausch vom Fraunhofer‐Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung den Einsatz von Lastenfahrrädern auf der letzten Meile. Rausch stellte im Hinblick auf die Elektromobilität klar: "Die Erwartungen an die Elektromobilität sind heute realistischer als früher und das ist gut. Denn die Elektromobilität ist nicht die Lösung für alles".

Dass das "autonome Fahren" wohl eher noch eine Zukunftsvision ist, machte Dr. Mitja Echim vom Zentrum für Technomathematik an der Universität Bremen deutlich: "Wir sind jetzt mit dem autonomen Fahren da angelangt, wo die Elektromobilität vor 10 Jahren stand. Die Hardware steht bereit, aber die Software ist noch nicht so weit". Und er fügte hinzu: "autonomes Fahren wird nicht alle Probleme lösen". Die Teilnehmer konnten sich nach der Podiumsdiskussion dann auch "live" ein Bild von einem autonomen Fahrzeug machen: ein entsprechendes Modell‐ und das Originalfahrzeug standen zur Besichtigung bereit.

Vorstellung eines neuen Citylogistik‐Konzeptes für Bremen

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Vorstellung eines innovativen Citylogistik‐Konzeptes für die Bremer Innenstadt. Das Konzept ist das Ergebnis einjähriger Arbeit einer dynamischen Arbeitsgruppe mit wechselnden Besetzungen, u.a. mit folgenden Partnern: Fraunhofer IFAM, "Bremen Kommt e.V.", Bremische Hafenvertretung, Jacobs University/RWTH Aachen, Hellmann Worldwide Logistics, Hallöver, Karstadt, DPD, Rytle GmbH, SWB und Bremer Straßenbahn AG.

Das Konzept sieht vor, im ersten Schritt zunächst entsprechende Sendungen von Hellmann und DPD im GVZ Bremen zu bündeln und dann mit einem Cargo‐Anhänger, gekoppelt an einen elektromobilen Bus der BSAG, in die Innenstadt zu transportieren. Der Cargo‐Anhänger wird dann in einem von mehreren sogenannten "Micro‐Hubs" in der Innenstadt abgestellt. Die Belieferung der Empfänger in der Innenstadt erfolgt anschließend mit einem elektromobilen Lastenfahrrad. Das im Bremer Innenstadtgebiet anfallende Sendungsaufkommen wird dann in gleichartiger Weise aus dem Stadtgebiet wieder ins GVZ befördert, von wo aus die Sendungen in die jeweiligen bestehenden Netzwerke der Projektpartner eingespeist werden.

Für das Projekt wurde aktuell bereits eine Förderung beantragt. Sobald die Finanzierung steht, soll der reibungslose Start erfolgen.

Staatsrat Ronny Meyer lobte das Engagement der Wirtschaft und ergänzte: "das Projekt passt sehr gut in die "Smart‐City‐Strategie" des Landes Bremen".

Kontakt

Bremische Hafenvertretung e.V. Petra Lüdeke Martinistraße 50 28195 Bremen

Tel.: 0421 53 50 97‐11 Fax: 0421 53 50 97‐20

petra.luedeke@bhv‐bremen.de www.bhv‐bremen.de

Bremen Kommt e.V. Hans‐August Kruse Baumwollbörse / Wachtstraße 17/24 28195 Bremen

Tel.: 0421 ‐ 3365 9390 Fax: 0421 ‐ 3365 9391

info@bremen‐kommt.de www.bremen‐kommt.de

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